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18. April 2016 1 18 /04 /April /2016 17:03

Wir müssen uns auf Einschränkungen im öffentlichen Dienst einstellen – etwa in kommunalen Kliniken oder Kitas. Grund sind geplante Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi (zunächst nur in Bayern). Verdi fordert für die gut zwei Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen unter anderem sechs Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben inzwischen drei Prozent mehr Lohn und Gehalt für zwei Jahre geboten, was die Gewerkschaften aber ablehnten. Die dritte Verhandlungsrunde ist am 28. und 29. April. Es ist zu hoffen, dass nicht nur um Prozentzahlen gefeilscht wird, sondern auch strukturelle Fehlentwicklungen korrigiert werden. Nicht zuletzt auf Druck von Verdi sind die Löhne und Gehälter der eher gering Qualifizierten über die Jahre überproportional gestiegen (vor allem durch die Politik der Sockelbeträge). Im öffentlichen Dienst sind die Tariflöhne nach einer Studie des DIW je Stunde seit 2005 um insgesamt 24 Prozent gestiegen, verglichen mit 23 Prozent in der Gesamtwirtschaft. Das Problem dabei ist die Durchschnittszahl, die verschweigt, dass die höher Qualifizierten im Öffentlichen Dienst deutlich weniger verdienen als in der Privatwirtschaft. Man will darauf jetzt mit Zulagen z. B. für neu eingestellte IT-Experten im Öffentlichen Dienst reagieren. Nivellierung rächt sich immer - früher oder später. Wenn der Öffentliche Dienst, der eine große Verantwortung für die Lebensqualität der Menschen und die Stabilität des Landes hat, korruptionsfrei und dauerhaft zuverlässig arbeiten soll, müssen die Beschäftigen so bezahlt werden, dass es neben dem geringeren Arbeitsplatzrisiko auch von der Bezahlung her attraktiv ist, sich für den Öffentlichen Dienst zu entscheiden. Das gilt nicht nur für IT-Fachleute, sondern auch für Juristen, Betriebswirte Techniker und andere höher qualifizierten Berufe.

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