Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog
27. September 2017 3 27 /09 /September /2017 09:01

Die meisten Kommentare zur Bundestagswahl sprechen von einer Zäsur oder gar von einer historischen Wahl. Na, ja – geht’s auch eine Nummer kleiner? Natürlich ist das Parteiensystem ein bisschen in Bewegung geraten. Aber wir stehen weder kurz vor einer Übernahme der Macht durch Neo-Nazis und einem neuen Ermächtigungsgesetz, dem sich einzig und allein die Sozialdemokraten mutig entgegenwerfen, wie man es nach der Rhetorik von Martin Schulz glauben könnte, noch haben wir eine Rechtsruck erlebt, der es nahe legt, rechte Flanken zu schließen. Wir erleben vielmehr, dass es in allen demokratischen Parteien Politiker gibt, die nichts verstanden zu haben scheinen, aber auch solche,  die bei den wirklich wichtigen Fragen gar nicht so weit auseinanderliegen. Es gibt ein paar ewig Gestrige und die beherrschen derzeit noch die Politszene. Dazu gehören Horst Seehofer  und  Angela Merkel ebenso wie Jürgen Trittin, Anton Hofreiter und Wolfgang Kubicki. Aber man stelle sich einmal vor, Manuela Schwesig, Jens Spahn, Gerd Müller, Christian Lindner und Robert Habeck würden sich an einen Tisch setzen (nicht in einer Talkshow) und beraten, was wirklich an Problemen durch die Politik zu lösen ist. Was Macron in Frankreich bis jetzt gelungen ist, nämlich Bündnisse über die alten Parteigrenzen hinweg zu schmieden, die in der Lage zu sein scheinen, verkrustete Strukturen aufzubrechen, wird in Deutschland wahrscheinlich noch etwas dauern. Dazu ist das Ergebnis der Bundestagswahl anscheinend noch nicht historisch genug.

Diesen Post teilen
Repost0

Kommentare