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28. Januar 2016 4 28 /01 /Januar /2016 09:32

Von allem zu wenig, so hat der Wehrbeauftragte seinen aktuellen Bericht zum Zustand der Bundeswehr überschrieben. Man könnte diese Aussage verallgemeinern. Die Polizei in Köln hatte in der Silvesternacht zu wenig Personal. Das Bundesamt für Asyl und Migration hat zu wenig Mitarbeiter, um Asylanträge schnell zu bearbeiten, die Städte und Gemeinden haben zu wenig Geld, um ihre Aufgaben zu erledigen, ohne ständig neue Schulden machen zu müssen, der Bund hatte in den letzten Jahren zu wenig Geld, um die Autobahnen angemessen zu unterhalten , usw., usw., usw. Gleichzeitig wächst die soziale Ungleichheit global sowie national. Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung gehören 0,1% der Haushalte 14 bis 16 % des gesamten Privatvermögens in Deutschland. Die Staatsverschuldung in Deutschland liegt immer noch bei über 2 Billionen, während allein das ziemlich ungleich verteilte private Geldvermögen bei über 3 Billionen Euro liegt. Ein Gutes mag die teilweise recht bizarre Debatte um angebliches Staatsversagen nach Köln haben. Die Wertschätzung für einen gut funktionierenden Staat steigt und vielleicht wächst auch die Einsicht, dass es etwas kostet, in einem gut funktionierenden sozialen Rechtsstaat zu leben, in dem es einigermaßen gerecht zu geht, die Polizei da ist, wenn man sie braucht, die Justiz verlässlich und zügig arbeitet, die öffentliche Infrastruktur nicht zerfällt, es gute Kindergärten, Schulen und Universitäten gibt und es auch immer wieder (junge) Menschen gibt, die bereit sind, sich für dieses Gemeinwesen zu engagieren.

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